Geschichte und Wappen

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Dachsbach im 12. Jahrhundert, entstanden ist der Ort jedoch bereits in karolingischer Zeit.

Von den Folgen der Markgrafenkriege, des Bauernkrieges und des 30-jährigen Krieges blieb Dachsbach nicht verschont. Im Jahr 1459 erhielt Dachsbach eine erste Gemeindeordnung – und das vor allen Dörfern der Umgebung. Doch auch zuvor und danach ist einiges in Dachsbach passiert.

„Geh auf den Weg nach Dachsbach" läßt Goethe seinen Götz von Berlichingen im ersten Akt ausrufen und machte damit den Ort den Theaterbesuchern der ganzen Welt bekannt. Im unteren Aischgrund spielte Dachsbach schon in früheren Jahrhunderten eine bedeutende Rolle. Die Entstehung Dachsbachs ist wohl in der karolingischen Zeit des 8. oder 9. Jahrhunderts anzusiedeln. Urkundlich erwähnt wird der Ort erstmals im Jahre 1129, als Ritter Heinrich von Dachsbach eines seiner Güter an das Kloster St. Michael in Bamberg verkauft. Drei Jahre später erscheint auf der Gründungsurkunde des Klosters Heilsbronn als Zeuge ein Ritter Albrecht von Dachsbach, genannt der Centgraf der Aischgaue. Aus dem Geschlecht der Ritter von Dachsbach werden in der Folgezeit noch mehrere Adelige urkundlich angeführt. Einer von ihnen, Ritter Konrad von Dachsbach mit dem Beinamen der Heider, war 1298-1347 Klostervogt in Münchsteinach. An ihn erinnert noch heute eine Grabtafel in der dortigen Kirche.

Mit dem Jahr 1280 beginnt für Dachsbach ein neuer geschichtlicher Abschnitt. Am 14. April 1280 wird das Schloß Dachsbach an die Burggrafen von Nürnberg verpfändet, aus deren Geschlecht die späteren Markgrafen von Ansbach und Bayreuth hervorgingen. Zum Schutz ihrer Besitzungen stärken diese Dachsbach als Amtssitz und Bastion gegen das Hochstift Bamberg. Dachsbach wird zum Mittelpunkt eines Amtes erhoben und bleibt es über einen Zeitraum von 517 Jahren. Im Jahre 1361 gehören 23 Ortschaften zum Amte Dachsbach, in späterer Zeit sogar bis zu 41, wie das Dachsbacher Gemeinbuch ausweist. Zeichen der Machtfülle der Dachsbacher Amtleute ist das Hochgericht, das als weithin sichtbares Zeichen des Blutbannes auf dem Galgenberg errichtet wird. Erst 1814 wird die Richtstätte abgebrochen. Die Steine finden für den Straßenbau Verwendung. Im Jahre 1459, vor allen anderen Dörfern der Umgebung, erhält Dachsbach eine Gemeinde-Ordnung.Von kriegerischen Ereignissen bleibt Dachsbach im Laufe der Geschichte nicht verschont. Im 1. Markgräflichen Krieg rauben 1450 die Nürnberger den Ort aus. Während des Bauernkrieges fällt am 9.5.1525 das Schloß in die Hände der aufständischen Bauern.

Im 2. Markgräflichen Krieg nehmen die Nürnberger im Jahre 1553 das Schloß ein. Um es seinen Erzfeinden wieder zu entreißen, schleicht sich Markgraf Albrecht Alcibiades am 12.11.1553 in das Schloß ein und brennt es mit eigener Hand nieder, um die "Pfeffersäcke" das Brennen zu lehren. Der Wiederaufbau erfolgt 1593. Im 30jährigen Krieg ereilt Dachsbach erneut das Schicksal. Am 10.8.1634 wird der Ort von Forchheimischen Soldaten nahezu vollständig zerstört. 43 Häuser werden "in die Aschen" gelegt, nur die Kirche, Zehntscheune und 6 Häuser bleiben stehen. Der Wiederaufbau dauert lange. Erst 1713 kann die letzte Brandstätte vergeben werden.Während des 30jährigen Krieges befindet sich in Dachsbach für kurze Zeit eine markgräfliche Münzstätte. Dort werden die Dachsbacher Kipper-Taler geprägt, die heute eine Rarität auf dem Münzmarkt darstellen.Im Jahr 1797 wird das Amt Dachsbach mit den anderen Kastenämtern im Kreis zu dem Kammeramt Neustadt vereinigt. Der damalige Amtmann Herrgott erreicht jedoch, daß das neu zu bildende Justizamt für den gesamten Kreis Neustadt seinen Sitz in Dachsbach erhält. Herrgott ist wohl der schillerndste in der langen Reihe der Dachsbacher Amtleute, er war sogar für einige Zeit Berater des österreichischen Kaisers in Wien. Die majestätische Lebensführung versuchte er auch auf Dachsbach zu übertragen. Auf ihn geht das Sprichwort zurück, er lebt „wie der Herrgott von Dachsbach".

Nach ihm tragen die Dachsbacher auch heute noch den Spitznamen "die Herrgottsköpf". Wegen dienstlicher Verfehlungen wird er 1806 seines Amtes enthoben und nach Bayreuth ins Gefängnis geführt. 1812 wird das Justizamt des Kreises von Dachsbach nach Neustadt verlegt. Die viele Jahrhunderte andauernde Amtszeit ist zu Ende.Zeugen der ruhmvollen Vergangenheit sind der mächtige Wohnturm des Schlosses, das ehemalige Gerichtsgebäude, die Frohnveste mit den meterdicken Gefängnismauern und das Rondell mit der hohen Schloßmauer.